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2/03 Beziehungen - Leseprobe

Cover der Beziehungenausgabe

Gerhard Amendt
Beziehungsfähigkeit ist die kultivierte Überschreitung von Grenzen

1968 steht für den Beginn eines vielfältigen gesellschaftlichen Wandels. Dessen ursprüngliche Bedeutung bestand darin, die keineswegs wohltuende Vergangenheit der Eltern der 68er durch Perspektiven zu ersetzen, die auch dem Nachdenken über die elterliche Vergangenheit zuzuordnen waren. Das schloss befreiende Modifikationen des Geschlechterverhältnisses ein, die damals vorwiegend im Sexualverhalten von Studenten und Schülern eingeübt wurden. Die sexuelle Liberalisierung, die bald von der Vermarktung libidinöser Regungen usurpiert worden sind und endlos bis zum heutigen Tag verfeinert wird, drang in die letzten Poren allen Lebens ein. Was als Kritik der politischen Elterngeschichte begonnen hatte und als Widerstand gegen deren repressive Sexualerziehung in politischen Aktionen konkretisiert wurde, hatte aber bald die Kritik der elterlichen Geschichte weitgehend vergessen.

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2/03 Beziehungen - Inhaltsverzeichnis

Beziehungsfähigkeit ist die kultivierte Überschreitung von Grenzen
Gerhard Amendt

SEXISMUS
Die Austreibung der Erotik
Ulrike Körbitz

Mutter - meine beste Feindin
Marianne Krüll

"Im Endeffekt ist alles gut geteilt"
Partnerschaft als kultureller Code in Paarbeziehungen
Caroline Willand

Emotionen sollen funktionieren
Anita Niegelhell

Knüpfen - dehnen - reißen
Beziehungsnetze in der Schulklasse und die Auseinandersetzung mit Diversität
Gisela Unterweger

Bräuche & Beziehungen
Bräuche backstage
Helga Maria Wolf

Triumph und Tratsch
Weibliche Konkurrenzbeziehungen in der Konsumwelt
Kathrin Bonacker

Kunstinsert
Marie D. Neugebauer

2/03 Beziehungen - Editorial

Unsere Beziehungen sind in ihrer Komplexität Zeichen und Spiegel des steten Umbaus der Gesellschaft. Sie vereinen und trennen, sind Hemmnis und stehen für Synergie, fordern Entscheidungen und erlauben, sich fallen zu lassen. Keine festen Strukturen binden mehr. Beziehungen begrenzen und entgrenzen zwischen Orientierungslosigkeit, Kontrolle und Freiheit. Endlos scheint das Thema in seiner kulturellen, ideologischen und sozialen Dimension: scheinbar traditionelle Beziehungsmuster existieren parallel zu neuen Beziehungsstrukturen. Es wird erforderlich, sich nach den steigenden Mobilitäten auszurichten, in räumlichen, sozialen oder auch kulturellen Bezügen und ein großes Maß an Flexibilität zu entwickeln.

Beziehung, im Sinne einer sozialen bzw. kulturellen Beziehung, bedeutet im Weberschen Sinn, ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer. Beziehung gilt aber auch als allgemeines zwischenmenschliches Geschehen der Kontaktaufnahme, der Annäherung oder Distanzierung, des Austausches und der Klärung von Machtpositionen, das sich im Rahmen formaler Netzwerke abspielt und Wiederholbarkeit miteinschließt.

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